Trainerteam, Vereinsführung & Funktionäre

@mogli_ @MuSa1905

Hinsichtlich des Gesichtspunkts Schuldenabbau würde ich auch noch folgendes anmerken.

Selbstverständlich ist es von der Betrachtung der Zinsbelastung erstmal absolut unerlässlich a) aus der Bankenvereinigung auszutreten und b) die Schuldenhöhe zu reduzieren.

Dem gegenüber steht, dass aufgrund der Inflation und des Währungskursverfalls die Schulden, die in türkischer Lira sind, immer „geringer“ werden. Also die reale Werte der Verbindlichkeiten sinken.

Deshalb ist es wichtiger aus der Bankenvereinigung auszutreten, da diese Vereinbarung die Zinsforderungen variabel an die Inflation anpasst. Sie sind gebunden an die TLREF und nehmen die türkische Lira, bzw. die türkische Zentralbank als Referenz. Aufgrund der Zinspolitik der türkischen Zentralbank waren diese Zinsen in 2023 noch bei ca. 10.00%. Im letzten Jahr hat man trotz der Inflation noch die Leitzinsen gesenkt, was laut der Literatur und Geschichte der Wirtschaftswissenschaften absoluter Selbstmord ist. Diese Zinspolitik korrigiert man nun seit dem Ende des letzten Jahres und ist mittlerweile bei 53.00% angekommen.

Vor diesem Hintergrund ist der Ausstieg aus der Bankenvereinigung meiner Meinung nach mitunter einer der wichtigsten Wahlversprechen. Dieses Versprechen hat Dursun Özbek in der Divan-Versammlung am 18.04.2024 erneuert. Man wird in den nächsten zwei Monaten als aus der Vereinbarung austreten.

Allgemein betrachtet sind Schulden jedoch etwas sehr Normales. Es gibt keinen Grund schuldenfrei zu sein. Im Gegenteil ist es sogar sehr sinnvoll Schulden aufzunehmen.

Wichtig ist jedoch die Finanzierungs-/Schuldenstruktur. Schulden, die aufgenommen werden, um Investitionen zu tätigen, Immobilienvermögen anzuhäufen, die Infrastruktur zu erweitern, die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, Umsätze zu steigern, das Angebot an Fans und Konsumenten zu verbessern, neue Spieler zu kaufen die Wiederverkaufswert mit sich bringen, etc, sind gute Schulden.

Natürlich bin ich bei euch, dass unsere Schulden und Zinsbelastungen (die nebenbei auch als Aufwand abzugsfähig sind) gesenkt werden müssen. Aber genau so wichtig ist der starke Anstieg der anderen Seite der Unternehmung, wie zum Beispiel die Schaffung von Werten und der Anstieg des Umsatzes. Damit steigt auch der Firmenwert und die Bonität gegenüber von Banken und Geschäftspartnern. Unsere gestiegene Wettbewerbsfähigkeit ist ebenfalls einer der wichtigsten Faktoren für einen Sportverein im Profisportbereich.

Das ALLERWICHTIGSTE Thema für uns als Sportverein sollte sein, dass man neue Einnahmequellen generiert und in Jahren, in denen man eventuell nicht groß investieren möchte, profitabel ist. Diese Profitabilität sollte man idealerweise unabhängig von sportlichen Erfolgen und Spielerverkäufen machen. Aber welcher Verein schafft dies denn? Wenn Borussia Dortmund drei Jahre hintereinander nicht an der Champions League teilnimmt, sind sie gezwungen Spieler zu verkaufen. Dies gilt für jeden Spitzenverein in Europa. In der Türkei herrschen jedoch nochmal schwierigere Bedingungen, aufgrund der nationalen Probleme.

Selbst wenn wir die Schulden komplett auf Null bringen sollten, dann würden wir von nächstem Jahr an jedes Jahr ein Minus von 20 Millionen Euro einfahren, wenn man nicht an der Champions League teilnimmt oder Spieler verkauft. Somit wäre der Schuldenaufbau nur eine Frage der Zeit. Der Ausstieg aus der Bankenvereinigung ist ein akutes Problem, welches gelöst werden muss. Darüber hinaus habe ich den Anstieg der Umsätze und der finanziellen Kennzahlen bereits dargestellt. Wir haben Spieler mit Wiederverkaufswert. Unser Markenwert steigt. Der sportliche Erfolg ist gegeben. Es sind Projekte in der Pipeline, die uns künftig Einnahmen generieren werden.

Wenn wir diesen Kurs auch längerfristig halten können, dann ist man auf einem guten Weg eine gesunde Struktur aufzubauen. Zu einer gesunden Unternehmung gehören eben auch „gesunde“ Schulden.
Das einzige Problem, was uns einen Strich durch die Rechnung macht, sind die türkische Wirtschaft im Allgemeinen und die lächerlichen TV-Einnahmen der Süper Lig. Dieses strukturelle Problem kann man aber nicht allein lösen.

Danke für deinen Beitrag, kann deinen Beitrag leider nicht „als lesenswert“. Markieren, dann halt so.

Ich sehe es wie @Blacki was die Finanzen angehen. Schuldenfrei zu werden ergibt keinen Sinn als Sportverein. Ruhendes Geld bringt Verluste im sportlichen als auch finanziellen Bereich. Außerdem hat Dursun Özbek nie von Nullung aller Schulden gesprochen, nur die Verringerung auf ein gesundes Maß war das Ziel. Die Zusammenführung in einem Fond macht dagegen sehr viel Sinn und so gesehen sollte der Fond genug erwirtschaften/abgeben, um die Kosten zu decken, nicht um die Schulden zu tilgen. Natürlich sollte der Fond diese Größe haben, um die Kreditwürdigkeit des Vereins zu verdeutlichen.

Wenn wir jetzt die Bankenvereinbarung verlassen und Umziehen, geht das auf diesen Vorstand zurück. Der sportliche Erfolg spricht ebenfalls für sich.

Die geringen Budgets für die Amateur-Bereiche, welche ja aufgestockt werden, sind etwas verspätet, aber lieber spät als nie! Ich hoffe der Fond generiert genug Mittel, um diese Bereiche langfristig besser zu unterstützen.

Was die Jugendarbeit angeht, muss man einfach festhalten das es in der jetzigen Struktur sehr schwer ist. Vor allem in einem so knappen Rennen wie in diesem Jahr ist es manchmal kaum zu riskieren. Selten hat man in dieser Saison 3:0 zur ersten Halbzeit gestanden. Das wir einen recht großen Kader mit vielen namhaften Spielern haben, die ebenfalls jede übrige Minute für sich beanspruchen, wird auch oft vergessen. Bedenkt auch das wir mit unserer “Jungen“-Mannschaft 13. geworden sind. Einige aus der Mannschaft sind sogar noch was geworden. Und das obwohl damalige Trainer noch meinten diese seien keine Fußballer. Aber eben mit dem Opfer “sportlicher Erfolg“ in der Saison 21/22.

Da muss ich einfach auf andere “große“ Vereine wieder verweisen. Eine 2. Mannschaft in der 2. Liga, die nicht aufsteigt zu platzieren, um jungen spielen den Sprung in die Profikarriere zu erleichtern ist essenziell. Auch würde diese Einkünfte generieren, da sie nicht für GS geeignete Spieler/Spätzünder zu den anderen 1. Ligisten verkaufen könnte. Mit einer Rückkaufoption könnte man die Talente, die sich doch noch durchsetzen zurückholen.

Das bei uns Spieler in ihrer wichtigsten Entwicklungsphase auf der Bank schmoren müssen, um ein paar Minuten zu erhaschen, ist ein altes Thema, dem nicht Konsequent genug nachgegangen wird. Weshalb ich es in der Situation dem Vorstand bzw. dem Trainerstab nicht vorwerfen würde. Ich kann es aber verstehen das man dieses Thema jedem Vorstand anprangert. Nur sollte man die aufgestaute Wut nicht komplett bei dem aktuellen Entladen.

Was alle Wahlversprechen angeht muss ich aber ein Wermutstropfen hier einwerfen. Dieser ist das “Columbus-Projekt“, welches ebenfalls ein Standbein (in 3 Jahren 2,5 Milliarden Lira) des Fonds stellen sollte. Auch wenn unsere Einkünfte in dem Bereich gestiegen sind, ist es eine homogene Steigerung mit allen anderen Bereichen zusammen und kann nicht als separater Erfolg (auch ohne das Projekt) betrachtet werden. Hier hatten wir ein Problem was wir durch den Verkauf der Wohnungen (Leo-Residenz) wiedergutmachen konnten, sonst hätten wir uns nicht weiterbewegt.

Dieses Projekt war eigentlich das vorzeige Projekt mit dem Hamamcioglu, wenn er Baskan geworden wäre, GS retten wollte. Das Cemal Özgörkey (von dem dieses Projekt stammt) aus seiner Liste zu diesem Vorstand geschickt wurde, um dieses Projekt umzusetzen, wird oft vergessen. Dieses Projekt war von Anfang an ein Luftballon, der am Ende geplatzt ist. Die aktuelle Opposition um Hamamcioglu ist für mich nicht Wählbar.

Zur Frage, ob es je so einen erfolgreichen Vorstand gegeben hat, muss ich auf die Adnan Polat-Zeit verweisen. Aber ich will jetzt nicht ins Detail gehen. Ich wollte damit nur sagen das Dursun Özbek für mich mit Adnan Polat gleichgezogen ist, was den Erfolg als Vorstand angeht. Auch die Canaydin-Zeit sollte man nicht vergessen.

Zurück zu diesem Vorstand. Selbst, wenn wir die Meisterschaft dieses Jahr nicht holen sollten, würde ich diesen Vorstand noch die nächsten 2 Jahre gönnen, da sie es sich durchaus selbst erarbeitet haben und einige Erfolge vorzuweisen haben. Ich sehe aktuell auch kaum eine sinnvolle Alternative zu Özbek. Hamamcioglu ist mir extrem unsympatisch. Elmas oder Albayrak sind mir zu viel samata/show. Yigit Sardan wäre für mich möglich, aber den möchte eine bestimmte Clique nicht haben, weil er aus der Adnan Polat Ecke kommt. Selbst ein Ulusoy wird ja im Hintergrund immer gehandelt so wie Ali Dürüst auch. Aber selbst bei den letzten beiden würde ich einen starken (mit Öztürk etc.) Özbek-Vorstand bevorzugen.
This contribution was last edited by GSAslani on Apr 21, 2024 at 12:33 PM hours

Nur meine 2 cents zu dem Absatz mit dem "13 geworden"
Es stimmt, wir sind mit dem Kader 13 geworden, aber haben zu diesem Zeitpunkt den Grundstein für den heutigen (Meisterschafts)Kader gelegt. Wir haben in Spieler wie Sacha, Baris und Victor investiert, die du heute niemals 1:1 bezahlen und ersetzen kannst. Und genau diese Transferpolitik(nur etwas schlauer) wünsche ich mir wieder, statt auf Pump zu kaufen.
Dass wir 13 geworden sind, lag an der schlechten Kaderplanung. Man hat die wichtige 6er Rolle einem Taylan anvertraut, die er nicht erfüllen konnte. Ein Pulgar musste her, der das auch nicht auf die Kette bekommen hat. Zum Glück haben wir mit Lucas nun Qualität auf der Position.

Die Kaderplanung war schlecht, aber die Grundidee in jungen Spielern zu investieren ist(mit Ausnahme von den rumänischen Spielern) voll und ganz aufgegangen. Zur neuen Saison wünsche ich mir also mehr Spieler wie Derrick, BAY, Sacha und Vcitor und aber auch gerne Spieler wie Lucas, Davinson und Hakim.
Ein gesunder Mix wäre ideal.

Zudem wünsche ich mir auch, dass man mit den Spielern, die aus ihrer Leihe zurückkommen arbeitet und alles ausschöpft.

Nichts anderes habe ich gesagt deshalb auch der Wink mit der Aussage von Torrent, wo Boey ihm mit seinem Transfer das Maul gestopft hat.

Ich wollte jetzt nicht so tun, als ob wir allein wegen der Verjüngungsaktion 13. geworden sind. Wenn Terim geblieben wäre und eine bessere Kaderplanung erfolgt wäre, hätte es trotzdem nicht für die Meisterschaft gereicht. Selbst Terim hat damals gemeint, dass wir 1-2 Saison brauchen würden mit dem gelegten Grundstein. Dann wären wir halt 4.-5. geworden.




In der Saison ist eine Menge schiefgelaufen. Aber unerfahrene Spieler machen halt Fehler! Aus diesen lernen sie eben und werden besser. Unser gelegter Grundstein hat eine Menge guter Spieler hervorgebracht! Aber es sind auch einige in der gleichen Zeit untergegangen. Ich will nicht im Einzelnen auf die Spieler eingehen, weil das Thema hier der Vorstand ist. Sonst kann man ne Menge Spieler auf beiden Seiten der Medaille aufzählen.

Mir geht es allein um das Risiko. Glaub kaum das irgendeiner bei dem jetzigen Kader mit dem 3.-4. Platz zufrieden wäre, wenn wir dafür 2-3 Spieler (z.B. einen Bülbül, Aydin und einen der Akmans) in der ersten 11 dafür installiert hätten. Wenn sie von Anfang an Spielen und Patzen sind die Punkte weg. Wir gewinnen evtl. ein paar Spieler mehr in der Saison aber das können wir doch nicht immer machen.

Ansonsten bin ich bei dir, wenn es um die Verpflichtung (Direktkauf) von guten Spielern mit Potenzial geht.

Denkt ihr das Erden Timur weitermacht bzw. würdet ihr es euch wünschen?

Auch wenn die letzten Transfers nicht so erfolgreich waren finde ich, dass er unbedingt weitermachen muss!

Der Mann strotzt vor Professionalität und Vision und ich sehe da sonst keinen geeigneten Nachfolger.

Meines Erachtens muss er weiter machen, eben aus den Gründen, die du nanntest.
Ich denke, dass er auch die Fehler aus dieser Transferperiode nicht wiederholen wird. Wenn man jemandem eine Lernkurve zutraut - dann ihm.

Ich glaube bei Erden Timur ist es nicht eine Frage des Vorstands (Dursun Baskan will sicherlich mit ihm weitermachen), sondern eher eine private Angelegenheit. Es gibt Gerüchte, dass er sehr wenig Zeit für seine Familie hat und die letzten 2 Jahre sehr anstrengend für ihn waren. Jedoch ist wohl noch nichts entschieden.

Ich persönlich würde mir eine 2. Person wünschen die aber klar ET untergeordnet ist, damit dieser nicht für jede Kleinigkeit beansprucht wird. Abdurrahim Albayrak könnte ich mir gut vorstellen. Er könnte die ganzen Sachen in Florya (später dann Kemerburgaz) übernehmen und ET könnte sich dann auf die geschäftlichen Sachen konzentrieren. Albayrak wäre dann dieser Abi (großer Bruder) der sich um die Probleme der Spieler (beispielsweise Spieler X sucht eine Schule für sein Kind, Spieler Y braucht eine Wohnung etc.). Auch die Transfers im Inland könnte AA in Absprache mit ET, Okan und dem Scouting Team übernehmen.

Aber eins sollte klar sein. Man darf AA nicht die komplette Macht geben und er sollte sich auch eher im Hintergrund aufhalten. Am besten sollte er nie Interviews oder derartiges geben

Kursieren ja aktuell eh Gerüchte um eine Rückkehr von AA ins Yönetim rum. Was meint ihr?

AA ist ein großer GS Fan und Liebhaber und scheint auch ein sehr guter Mensch zu sein, aber was Professionalität etc. angeht bitte nicht.